Erstellt am: 16.11.2021 09:51

Kategorie: Synode

Hybride Sitzung der Evangelischen Bezirkssynode

Am vergangenen Freitag, 12. November, hat die Evangelische Bezirkssynode in hybrider Form getagt. Einige Synodale saßen mit Abstand und Masken in der Backnanger Stiftskirche, die übrigen Synodalen waren online dazugeschaltet.


Bild einer früheren Kirchenbezirkssynode im Markus-Gemeindezentrum Backnang

Dekan Wilfried Braun erinnerte angesichts des Volkstrauertages an die kirchliche Verlautbarung „Tod – Made In Germany?“. Darin setzt sich die Evangelische Landeskirche in Württemberg kritisch mit deutschen Rüstungsexporten auseinander. „Ich finde“, führte Braun aus, „es würde unseren Gemeindegremien und der Glaubwürdigkeit unseres Engagements für Frieden guttun, sich neu oder erneut mit dieser Thematik zu befassen.“
Die Bedeutung der Evangelischen Erwachsenenbildung (EEB) betonte Kathrin Messner. Sie verglich dazu die Erwachsenenbildung in evangelischen und katholischen Kirchengemeinden mit den Volkshochschulen (VHS) in Baden-Württemberg: Zwar böten die Volkshochschulen ungefähr eineinhalb so viele Veranstaltungen an wie die Kirchen (VHS: 135.000 Veranstaltungen, Kirchen: 92.000), an den kirchlichen Angeboten hätten zuletzt aber eine halbe Million mehr Menschen teilgenommen (VHS: ca. 1,8 Millionen Menschen, Kirchen: ca. 2,3 Millionen). „Kirche ist ein großer Player. So können wir Kirche in der Welt, für die Menschen sein“, gab sie daher den Synodalen mit auf den Weg.
Denn Messner, die bisherige Geschäftsführerin der EEB im Rems-Murr-Kreis verabschiedete sich am Freitag von den Synodalen. Künftig wird sie die Evangelische Bildung Reutlingen leiten. Während Messner sich verabschiedete, stellte sich ihre Interimsnachfolgerin, Katja Müller, den Synodalen vor. Müller wird die EEB im Landkreis übergangsweise leiten, zum Schuljahr 2022/23 wird die Geschäftsführung dann wieder fest besetzt.
Ebenso wie in der EEB engagieren sich viele Ehrenamtliche auch in Gottesdiensten, einige Ehrenamtliche übernehmen sogar komplette Gottesdienste: Sie erstellen den Gottesdienstablauf, formulieren Gebete und predigen. Vier dieser sogenannten Prädikantinnen und Prädikanten, Doris Buchenau, Friedhart Hübler, Harald Gentsch und Andrea Mühlhäuser, wurden im Rahmen der Bezirkssynode in ihrem Amt bestätigt. Walter Feher, einen langjährigen Prädikanten, verabschiedete Dekan Braun mit herzlichen Worten in seinen Prädikantenruhestand.
Lernen, Gottesdienste zu gestalten, ist auch ein Bestandteil der praktischen Ausbildung für Pfarrerinnen und Pfarrer. Momentan durchlaufen im Kirchenbezirk vier junge Erwachsene diese Ausbildung, das sogenannte Vikariat. Bei der Bezirkssynode stellten sie sich vor: Jonathan Hengel (Vikar in Sachsenweiler/Steinbach), Jonathan Höfig (Murrhardt) Juliane Höfig (Oppenweiler) und Jacob Wahl (Kirchenkirnberg).
Neben Finanzthemen informierte Kirchenbezirksrechnerin Andrea Schreiber über ein Pilotprojekt zu neuen kirchlichen Verwaltungsstrukturen. Der Kirchenbezirk Backnang gehört nämlich zu einer Modellregion. Erprobt wurde in Backnang u.a., ob es möglich ist, die Verwaltung von Kirchengemeinden an einem zentralen Ort im Kirchenbezirk weiter zu bündeln. Schreibers Fazit: „Das könnte klappen.“ Wie die kirchliche Verwaltung künftig aussehen wird, wird nun die Landessynode weiter beraten und beschließen.
Beraten wurde bereits eine Kooperationsvereinbarung zur „Psychosozialen Notfallversorgung“ zwischen dem Landkreis, Evangelischer und Katholischer Kirche, dem Deutschen Roten Kreuz, Malteserhilfsdienst, Klinikum und leitenden Notärzten, berichtete Friedmar Probst. Probst, Pfarrer im Ruhestand, koordiniert die Notfallseelsorge der Evangelischen und Katholischen Kirche im Landkreis seit einem Jahr. Das Ziel der Vereinbarung ist es, die psychosoziale Versorgung im Notfall zu gewährleisten. Ende November wird sie in Schorndorf vorgestellt.


Tobias Weimer, Pressebeauftragter Kirchenbezirk Backnang