Erstellt am: 27.09.2011 17:27
Von: Martina Neugebauer - Pastoralreferentin Backnang


Es ist wieder soweit

Die Tage werden kürzer, der Herbst kommt mit großen Schritten...


Es ist wieder soweit. Die Tage werden kürzer, die Nächte länger. Gelbe Stoppelfelder, rote Hagebutten, auffrischender Wind und Tau benetzte Spinnweben – es ist nicht zu übersehen: der Herbst kommt mit großen Schritten. Die letzten Sonnenstrahlen werden aufgesogen, als könnten wir sie dadurch festhalten für den langen, kalten Winter. Wehmütig schauen wir auf den vergangenen, viel zu kurzen Sommer zurück. Der Herbst für viele eine Zeit der Niedergeschlagenheit– vielleicht darum, weil er so sinnbildlich für unser Leben zu sein scheint. Werden und Vergehen sind Grundkonstanten des Lebens. Auf helle, lebensschenkende Zeiten folgen absterbende, trübe Zeiten. Beides gehört zu unserem Leben dazu. Gerade der Herbst führt uns unsere Begrenztheit, unsere Vergänglichkeit vor Augen. Rainer Maria Rilke drückt dies in seinem Gedicht „Herbst“ so aus: „Die Blätter fallen, fallen wie von weit,/ als welkten in den Himmeln ferne Gärten;/ sie fallen mit verneinender Gebärde./ Und in den Nächten fällt die schwere Erde/ aus allen Sternen in die Einsamkeit./ Wir alle fallen. Diese Hand da fällt./ Und sieh dir andre an: es ist in allen./ Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen/ unendlich sanft in seinen Händen hält.“ Dieses Gedicht gibt mir Hoffnung, weil es etwas so ungemein Tröstliches hat. Zwar ist „das Fallen“, das Dunkle, das Melancholische in uns Menschen, aber wir dürfen darauf vertrauen, dass da einer ist, der uns in unserem tiefsten Dunkel nicht alleine lässt, der uns in seinen Händen birgt, der diesen Weg durch die Finsternis mit uns geht. Ich wünsche Ihnen, dass Sie die Erfahrung von Geborgenheit und Getragen-Sein in Ihrem Leben spüren. Dipl. Theol. Martina Neugebauer -Pastoralreferentin- Marienburger Straße 5 71522 Backnang Tel. +49 7191 953777 neugebauer@stjohannes-bk.de www.stjohannes-bk.de

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