Alles Natur? - todsicher!

Ja sagen zu Gottes Schöpfung - auch dem Tod...

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In unserer technisierten Welt hat das Wort „Natur“ einen fast magischen Charakter. Es steht für das ursprüngliche, gilt als fraglos gesund und gegen die praktizierten Werte erstrebenswert ganz ähnlich wie das Zauberwort „biologisch“. Ob dem in der Tat so ist, darf und kann man in Frage stellen. Einer, der eine besondere Beziehung zur Natur gepflegt hat, war Franz von Assisi. In seinem Sonnengesang ist diese Haltung gebündelt. Sonne, Mond, Sterne, Wind, Wasser, Feuer, Erde, Blumen, Kräuter sind für ihn Schwestern und Brüder Der Mensch ist Geschöpf wie sie. Für alles was es gibt, preist Franziskus Gott. Die Natur und damit alles Leben ist für Franz von Assisi Schöpfung und damit mehr als nur Biologie. Mehr noch: Sie sind Brücke zu Gott. Mit einer einfachen Übung lässt sich seine Erfahrung nachvollziehen: Nehmen Sie einen Gegenstand bewusst wahr! Machen Sie sich seine Bedeutung und seine Eigenschaften klar! Und dann sagen Sie: „Gepriesen seist du, mein Gott, für XY“ und nennen die Eigenschaften, die Ihnen eingefallen sind! Sie werden staunen, was es alles zu betrachten gibt und welche Effekte Sie mit dieser kleinen Übung erzielen können. Ihre Wahrnehmung von der Welt wird sich deutlich verändern. Dies ist wichtig, um sich der letzten Konsequenz zu stellen, wenn es um Natur geht. Natur oder Schöpfung, sind keine Idylle und schon gar nicht das Paradies. Alles Leben – und das schieben wir oft weit weg - ist unweigerlich vergänglich und sterblich. Das gehört zum Biologischen, ist Wesen der Natur. Franziskus klammert das für sich nicht aus. In seinen Sonnengesang nimmt er die Erfahrung der Sterblichkeit genauso zum Anlass für seinen Lobpreis wie das Staunen über Bäume und Gräser, Wasser und Wind: „Gepriesen seist du, mein Herr, durch unsere Schwester, den leiblichen Tod.“ Wer darin geübt ist, ja zu sagen zur Welt als Schöpfung Gottes, kann ja sagen zum Tod als Teil des Lebens. Wer es in diesem Sinne wagt, zu sagen „alles Natur“, ist gut dran. Ihr Reinhard Wick

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