Erstellt am: 15.01.2009 16:51
Von: Gotthilf Stein, Krankenhausseelsorger Backnang


Alles möglich?

Gott eröffnet durch den Glauben neue Möglichkeiten...


Vielleicht haben Sie auch schon an einer Bürotüre gelesen: „Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder dauern etwas länger!“ oder Sie kennen den Slogan: „Nichts ist unmöglich“. In der Tat „Mögliches und Unmögliches“ begegnet uns im praktischen Leben. Da wird konstruiert, geplant und gebaut unter dem Vorsatz: „Immer schneller, immer höher, unbegrenzt immer weiter …“. Und ohne Rücksicht auf Verluste wird spekuliert und gehandelt. Göttliche Werte werden oft missachtet und menschliches Leben verachtet. Welch eine verhängnisvolle Selbstüberschätzung und was für ein arroganter Irrglaube! Wie schnell und überraschend können solche größenwahnsinnige Ideen und Gebäude zusammenbrechen. Sehr wohl sind uns Menschen Grenzen gesetzt. Und wir tun gut daran, diese nicht nur zu erkennen, sondern auch bewusst zu akzeptieren und mit diesen persönlich und allgemein zu leben. Selbst mit höchstem Ansehen und unbegrenztem Geldvermögen können wir uns nicht alles erkaufen. Weder unsere Gesundheit noch ewiges Leben sind letztlich mit Geld zu erwerben. Hier sind wir mit unseren Möglichkeiten am Ende. Dies stellte auch ein Mensch fest, der versuchte, ein rechtschaffenes Leben zu führen. Er kommt zu Jesus und fragt nach dem „ewigen Leben“. Er hatte gut verdient, war vermutlich nicht vorbestraft und war als Reicher bekannt. Doch das machte ihn nicht zufrieden, denn alles Sichtbare ist vergänglich. Erfolg und Wohlstand machen letztlich noch kein glückliches Leben und geben keine Gewissheit für ein ewiges Leben. Jesus bittet den Reichen, seinen materiellen Reichtum nicht mehr an die erste Stelle zu setzen, sondern an Notleidende abzugeben „und komm und folge mir nach“. (Lukas 18,22) Doch er kann sich sein Leben ohne den materiellen Reichtum nicht vorstellen, deshalb geht er traurig weg! Betroffen fragen sich im weiteren Verlauf die Umstehenden: „Wer kann denn überhaupt gerettet werden zum ewigen Leben?“ Und Jesus gibt darauf die Antwort: „Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich“. (Lukas 18,27) Diese tröstliche und verheißungsvolle Aussage von Jesus Christus ist die Jahreslosung für 2009. Auch wenn wir mit unseren menschlichen Begrenzungen manchmal nicht weiter wissen und für uns alles unmöglich erscheint, eröffnet Gott durch Glauben neue Möglichkeiten. „Durch den Glauben …“ ist auch das Thema in der kommenden Woche der weltweiten „Allianz-Gebetswoche“. So sind wir am Anfang eines neuen Jahres zu einem bewussten Leben und zuversichtlichen Glauben mit Gott eingeladen. Auch wenn wir keine Wunder schaffen können, so können wir doch Wunder im Glauben und Vertrauen erkennen und erleben. Denn „Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich“. Ihr Pfarrer Gotthilf Stein

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