Erstellt am: 01.01.2019 14:17
Von: Johannes Wegner, Pastoraltheologe, Backnang


Weihnachten

was machen Sie daraus?


Nehmen wir für einen Augenblick Jesus Christus aus der Welt: Damit wischen wir die Stiftskirche, die Matthäus- sowie Christkönigskirche aus dem Backnanger Stadtbild und denken, die Kirche hätte uns 2000 Jahre lang belogen und betrogen – es ist kein Heiland geboren, es ist kein Erlöser gekommen, Gott wäre nicht Mensch geworden. Ebenso müsste die Backnanger Stadtgeschichte neu geschrieben werden. Vermutlich gäbe es unsere Stadt dennoch. Mit Prachtbauten, großen Palästen und vielleicht imposanten Prestigeobjekten – aber unsere Herzen blieben leer, die Gräber ohne Hoffnung und unsere Sehnsucht nach einem nahenden Gott ungestillt.


Weihnachten zu feiern berechtigt uns zu hoffen, dass Gott in Jesus in unsere Welt kam und es durchaus Sinn hat, der leisen Sehnsucht nach Gott Vertrauen zu schenken. - Ist das für Sie von Bedeutung? Und wenn ja: was machen Sie daraus?
Vielleicht eine Vereinbarung treffen: „Ich will im Gottesdienst mein Leben für eine größere Dimension öffnen und nicht in meinem Alltag stehen bleiben“?
Dafür bauten unsere Vorfahren Kirchen. Sie wollten das so, weil sie dort einen Platz fanden, um Trost zu finden in einer kalten Welt, um Hoffnung zu bewahren über das Grab hinaus und für ihre Sehnsucht nach einem Gott, der uns nahe ist. Und am Heilig Abend machen diese Gebäude erneut ihre Türen weit auf und laden ein, der leisen Sehnsucht nach Gott Vertrauen zu schenken.


Nachdem Daniel Böcking, stellvertretender Chefjournalist der Bildzeitung, dies tat, bewegte er dies längere Zeit nur für sich. Immer regelmäßiger besuchte er einen Gottesdienst und schließlich schreibt er: „... ich kann nicht länger die Füße stillhalten – oder besser: die Finger. Für mich ist es Zeit, laut von der Liebe Gottes zu erzählen und von der Vergebung durch Jesus Christus.“ Böckings Buch „Ein bisschen Glaube gibt es nicht – wie Gott mein Leben umkrempelt“ finde ich empfehlenswert für alle, die der Weihnachtsbotschaft „Euch ist heute der Heiland geboren“ nachgehen wollen.


Johannes Wegner

Backnang



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