Novemberstimmung

Gedanken zum Ende des Kirchenjahres und dem Ewigkeitssonntag

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Novemberstimmung erleben wir in diesen Tagen. Jeder Sonnenstrahl ist kostbar. Zuweilen hüllt der Nebel alles ein. Und die letzten Blätter fallen. Mancher mag beim Spazierengehen an Rilkes Herbstgedicht erinnert werden:
„Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln erne Gärten;
sie fallen mit verneinder Gebärde.
Und in den Nächten fällt
die schwere Erde aus allen Sternen
in die Einsamkeit.
Wir alle fallen.
Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an:
es ist in allen.
Und doch ist Einer,
welcher dieses Fallen
unendlich sanft
in seinen Händen hält“.


Ist das nicht tröstlich, liebe Leserin und lieber Leser – gerade im November mit seinen besonderen Gedenktagen an unsre Verstorbenen.  Keiner von ihnen soll vergessen sein. Gut zu wissen für
alle Trauernden unter uns, die einen nahestehenden Menschen verloren haben und schmerzlich vermissen.
Sie halten die Erinnerung an sie wach. Denn wie kann ich den Menschen vergessen, der mir nahe stand, den ich vielleicht sogar geliebt habe, ja, den ich auch jetzt noch liebe? Keiner soll vergessen sein – auch nicht die anonym Bestatteten auf unsern Friedhöfen oder die Kleinsten der Kleinen, deren in einem ökumenischen Gottesdienst gedacht wird.
Kein „Fallen“ geschieht gänzlich unbemerkt.Auch wenn das zuweilen so scheinen mag. Ja, Gott sind alle unsere Namen bekannt. Deshalb gedenken wir am morgigen Ewigkeitsssonntag in unseren Kirchen und auf unseren Friedhöfen der Verstorbenen. Alle Angehörigen laden wir dazu ein. Keiner soll in diesen Tagen in seiner Trauer allein bleiben müssen. Auch nicht danach, in der Adventszeit, der Zeit der Erwartung und Vorfreude auf das Kommen Gottes am Ende der Zeiten, von der Jörg Zink in seinem
Abendlied zeugt:
„Es kommt dein Morgen. Bleib mit deiner
Güte bei allen Menschen. Schütze und behüte,
was du erschaffen, bis dein Tag anbricht
und wir dich schaun, dich und dein helles
Licht“.
Unvergessliche Momente gerade in dieser
Jahreszeit wünscht Ihnen
Friedhild Schießwohl, Pfarrerin Stiftskirche-Süd, Backnang.

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